Wie lange erinnern sich Katzen an Menschen? Die Katze und die Treue

Wie lange erinnern sich Katzen an Menschen?Wie lange erinnern sich Katzen an Menschen?

Heute will ich einmal über ein Thema schreiben, das etwas heiterer ist. Ich habe eine Weile gegrübelt, welche Thematik denn zum Motto meines Blogs, Erinnern ermöglichen, passt und hatte schließlich die zündende Idee.

Tatsächlich geht es um Haustiere, denn diese begleiten viele von uns ja durchs Leben. Ich mag Katzen sehr und bei diesen Tieren teilen sich ja die Meinungen.

Jeder, der mit Katzen zusammen lebt, wird sich bestimmt dann und wann fragen: Sind Katzen treu? Bauen sie eine Bindung zum Menschen auf? Wie lange erinnern sich Katzen an Menschen?

Die Sache mit der Katze-Mensch-Bindung

Bei der Frage: Wie lange erinnern sich Katzen an Menschen? kam mir ganz spontan die Antwort in den Sinn: Das kommt ganz auf den Magenfüllstand an. Wer Katzen kennt, der weiß, was ich meine. Man hat bei Katzen schon manchmal das Gefühl, dass man als Mensch "Nebensache" ist. Wenn sie dürfen, gehen sie ihrer Wege und kommen wieder. Oder auch nicht. Manche Freigängerkatzen ziehen spontan um und entscheiden, dass es beim Nachbarn irgendwie schöner ist. Die Katzenklischees stimmen und kaum ein Katzenbesitzer wird hoffentlich sauer darüber sein, was ich hier schreibe.

Ich habe ja selbst auch Katzen und bezeichne sie oft als treulose Tomaten, undankbar und unterstelle ihnen, mich manchmal nur auszunutzen. Schockiert? Hey, überlegen Sie mal. Ist Ihnen noch nie aufgefallen, dass sich Katzenbesitzer selbst als "Dosi" bezeichnen? Das heißt doch nichts anderes, als dass man sich selbst zum Dosenöffner degradiert. Und entsprechend sieht man manchmal auch das Verhältnis zur Katze. Man ist der Futterautomat und die Katze der kleine Haustyrann, der sich regelmäßig sein Fresschen kredenzen lässt und ansonsten kratzbürstig oder zumindest gebührend beleidigt ist. Wir Katzenbesitzer lieben es, warum auch immer. Und dann kommt wieder der Moment, in dem man weiß: Doch, die Katze liebt mich.

Wir sind doch nur Personal, oder?

Dieser Spruch "Hunde haben Herrchen und Frauchen, Katzen haben Personal" ist so beliebt, dass er sogar auf Tassen, Türschilder und Fußmatten gedruckt wird. Also ist irgendwas dran. Ich bin trotzdem der Meinung, und diese teile ich sicherlich mit den meisten Katzenbesitzern, dass die Katzen uns lieben. Sie mögen freiheitsliebend, unabhängig und zickig sein, aber wenn es darauf ankommt, sind sie da. Sie spüren, wenn es ihrem Menschen schlecht geht. Sie schnurren, wenn der Mensch Schmerzen hat und man sagt ihnen nach, dass das Schnurren heilende Frequenzen aussendet.

Sie sollen sogar schon Krebs geheilt haben. Also, ich denke nicht, dass ich für meine Katzen ersetzbar wäre. Natürlich sind diese Tiere nicht in gleicher Weise treu ergeben wie ein Hund. Aber ein Hund liebt fast jeden Menschen, eine Katze tut sich damit vielleicht schwerer. Wenn sie aber liebt, dann ebenfalls bedingungslos und viel "freiwilliger" als ein Hund. Der Hund fühlt sich nur in einem sozialen Gefüge wohl und tut alles, um zu gefallen. Die Katze geht davon aus, dass sie sowieso gefällt und dass ihr Liebe, Fürsorge und eben auch das Dosenöffnen als Naturrecht zusteht. Genau dafür lieben wir sie eben, auch wenn sie eben nicht wie Hachiko jahrelang am Bahnhof auf ihr verstorbenes Herrchen warten.

Wie lange erinnern sich Katzen, wenn man aus ihrem Leben verschwindet?

Was das betrifft, berichten Menschen absolut Unterschiedliches. Manche sind davon überzeugt, dass man als Mensch tatsächlich nur eine Art Statist und Mittel zum Zweck im Leben der Katze ist. Sie hängt in Wirklichkeit also nur an ihrem Zuhause, nicht aber an den Menschen, mit denen sie es teilt. Andere Menschen haben eine "Seelenkatze", mit der sie eine viel engere Bindung pflegen. Wahrscheinlich gibt es tatsächlich beide Varianten und viele dazwischen. Interessant fand ich den Artikel der Welt, der die zweite Version stützt.

In Internetforen habe ich von Katzen gelesen, die sich nach 7 Jahren der Trennung von ihrer Bezugsperson eindeutig immer noch erinnern. Andere reden dort eher von "Aus den Augen, aus dem Sinn". Wie sage ich immer? Katzen sind Individuen, es gibt wahrscheinlich keine verallgemeinernde Antwort. Sieben Jahre, die sich eine Katze erinnert, das ist schon jede Menge. Nicht beantwortet ist damit natürlich die Frage, ob die Katze während dieser 7 Jahre unter der Trennung litt, ob sie dem Menschen nachtrauert oder darüber nachdenkt, ob er zurückkommt.

Wahrscheinlich ist es eine Frage des Charakters und der Prägung

Bei jedem Säugetier und auch vielen anderen Tieren ist es so, dass sie im Babyalter verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen. Die Prägephasen sind sehr wichtig, denn sie nehmen Einfluss auf das spätere Bindungsverhalten. So wird sich eine Katze, die in viel zu jungem Alter vom Muttertier getrennt wurde und von einem Menschen aufgezogen wird, eine ganz andere Bindung entwickeln, als eine Katze, die mit Mutter und Geschwistern aufwachsen durfte und erst mit 3 Monaten als Haustier bei einem Menschen landet. Man sollte daran denken, dass eine Fehlprägung oder krankhafte Abhängigkeit weder eine "tolle Bindung" noch Liebe ist.

Hier geht es weiter mit meinen Beiträgen rund um das Erinnern:

Menu